Extrem wenig Eis in Arktis und Antarktis
Der Winter im Nordpolargebiet geht dem Ende zu. Normalerweise wächst das Meereis rund um den Nordpol bis in den März und beginnt dann wieder abzunehmen. Das war auch in diesem Winter der Fall, aber auf extrem niedrigem Niveau. Nach dem Maximum von Anfang März geht die Eisbedeckung allerdings auch nur langsam zurück. In der Antarktis hat der Herbst eingesetzt und die Eisfläche dehnt sich langsam aus, aber auch hier deutlich unter den vergangenen Jahren und Jahrzehnten.
Die Karte des U.S. National Snow and Ice Data Center zeigt die Eisausdehnung am Dienstag (04.04.) im Bereich der Arktis, dazu den Mittelwert der Jahre 1981 bis 2010. An wenigen Stellen wird die mittlere Eisausdehnung übertroffen, in einigen Regionen ist deutlich weniger Eis vorhanden als im langjährigen Mittel.
Die Grafik des U.S. National Snow and Ice Data Center zeigt den Verlauf der Eisausdehnung in den vergangenen Monaten mit dem wachsenden Eis bis in den März, allerdings deutlich unter dem Mittelwert. Das Rekord aus dem März 2015 wurde sogar noch knapp unterboten.
Auch rund um die Antarktis ist teils sehr wenig Eis vorhanden (Quelle: U.S. National Snow and Ice Data Center).
Der Eiszuwachs im Herbst der Antarktis fällt aktuell deutlich geringer aus als im langjährigen Mittel (Quelle: U.S. National Snow and Ice Data Center).
Die Karte mit der Temperaturabweichung vom langjährigen Mittel (1981-2010) am Donnerstagnachmittag MESZ aus dem globalen US-Modell zeigt einige Regionen mit höheren Temperaturen als im Mittel, aber vor allem im Bereich östlich von Grönland auch deutlich kältere Luft als im Mittel.
Das gleiche für die Antarktis: Die Temperaturabweichungen vom langjährigen Mittel (1981-2010) am Donnerstagnachmittag MESZ aus dem globalen US-Modell mit sehr großen Unterschieden. Regional ist es mehr als 15 Grad wärmer als im Mittel.
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Besten Dank für Ihren Artikel. Wie bewerten Sie das im beigefügten Link sichtbare Wachstums des Grönlandeises?
Regional war es in den vergangenen Wochen in Grönland kälter als im langjährigen Mittel. Das passt durchaus zum Gesamtbild und widerspricht nicht dem überregionalen Trend.
Ihre verlinkte Grafik über die konatlichen Werte ist leider reichlich wenig aussagefähig, was das Gesamtbild der grönländischen Eisschildes betrifft. Nach Grafiken darüber muss man -wohlweißlich- ziemlich suchen. https://skepticalscience.com/images/Surface_Mass_Balance.gif
Ich glaube nicht, dass es um das Grönlandeis besonders gut bestellt ist. Ich habe diesen Winter das Geschehen beobachtet, über Grönland hielt sich die Kälte im Allgemeinen besser als über dem Nordpolbassin, es taut aber trotzdem rapide. Derzeit tauchen ungewöhnlich früh sehr viele Eisberge auf. https://www.boston.com/news/national-news/2017/04/05/unusually-large-swarm-of-icebergs-drifts-into-shipping-lanes
Der Albedoeffekt lässt nach da das Eis durch Algen und Dreckpartikel immer dunkler wird. Der Masseverlust des Eisschildes wurde offenbar immer reichlich unterschätzt. http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2016-09/groenland-eisschild-gletscher-klimawandel auch dass das Eis offenbar auch von unten taut. https://robertscribbler.com/2016/08/09/nasa-map-shows-large-portions-of-greenland-are-melting-from-below/
Über die möglichen Effekte dieser massiven Eisschmelze kann man nur mutmaßen, ich fürchte aber die zunehmenden seismische Aktivitäten und die Unruhe der isländischen Vulkane kommt nicht von ungefähr…
Das Problem ist tatsächlich, dass man nichts genaues und viel zu wenig über die Auswirkungen weiß und viel spekuliert wird. Dass das Eis auch von unten her schmilzt, ist vielen gar nicht bekannt.