Der März – ein Monat zwischen Extremfrost, Schneemassen und frühsommerlicher Wärme
Wir wollen in diesem Beitrag auf Wetterextreme im Monat März zurückblicken und uns besondere Ereignisse der vergangenen Jahre anschauen.
Der März ist ein klassischer Übergangsmonat, der beim Wetter eine sehr große Bandbreite hat. Von tief winterlichen Wetterlagen mit Schnee und Eis bis hin zu frühlingshaft warmen Tagen kann alles geboten werden. Hinzu kommt, dass die Sonne immer mehr an Kraft gewinnt und die Tage bis zum Monatsende deutlich länger werden. Vom 01. bis 31. März gewinnen wir etwa 2 Stunden Tageslänge hinzu. So kann es besonders zum Ende des Monats schon richtig warm werden mit örtlichen Sommertagen (>25°C), während vor allem zu Beginn noch knackiger Frost und Schnee möglich sind.
Eisige Kälte, Schnee und Eisregen 1987
1987 kam es Anfang März zu einem Vorstoß sehr kalter Luftmassen aus Nordosten. An einer Luftmassengrenze gab es zunächst am 2. März teilweise extremen Eisregen, wo besonders Ostwestfalen und Teile Niedersachsens betroffen waren. In der Folge flutete, nach zuvor sehr milden 10-12 Grad, die Kälte auch den Südwesten. Dabei gab es verbreitet Dauerfrost, also auch am Tage nicht über 0 Grad. Aufgrund der Luftmassengrenze konzentrierten sich die größten Schneehöhen auf einen Streifen von Niedersachsen bis in die östlichen Mittelgebirge.
In den Nächten gab es teilweise sehr strengen Frost, vor allem in der Nacht zum 04. März. Dabei stammen auch heute noch zahlreiche Rekorde für die tiefste je im März gemessene Temperatur aus dieser Nacht. In Süddeutschland braucht man für zahlreiche Rekorde gar nicht so weit zurückblicken. 2005 gab es am 1. März sogar örtlich unter -25 Grad.
März 2013 – eher ein Wintermonat
In jüngster Vergangenheit erinnern sich viele sicher noch an den März 2013, der deutlich kälter war als im langjährigen Mittel. Fast den ganzen Monat gab es immer wieder Frost und Schnee. Am kältesten war der Monat im Osten und Norden Deutschlands. Selbst am 24. März gab es noch strengen Frost teils unter -15 Grad im Osten! Die Schneehöhen von damals können Sie Tag für Tag in unserem Klimaarchiv durchsehen. Am 21. März 2013 lagen im Osten und Nordosten oft noch 20 cm Schnee und mehr.
Anfang März 1971 – eisige Kälte mit Rekorden vor allem im Süden
Der März 1971 war ein kühler Geselle und startete verbreitet mit Dauerfrost. In den Nächten gab es vor allem im Süden und Südwesten Rekorde für die tiefste, seit Beginn der Aufzeichungen gemessene Höchsttemperatur. Am 06.03.1971 gab es sogar strengen Dauerfrost an einigen Orten im Süden!
Extreme Schneefälle im März 2006 Südhälfte
Anfang März zog ein intensives Schneetief über den Süden hinweg und brachte teilweise an einem Tag 30 bis 40 cm Neuschnee sogar bis in tiefe Lagen! Auch München war stark betroffen. Unterföhring meldete am Morgen des 4. März noch 20 cm Neuschnee, am 05. März dann 70cm, also 50cm Neuschnee! Wenn man diesen März 2017 bisher denkt, sind die Schneehöhen kaum zu glauben. Schon einen Tag zuvor zog ein Schneetief von Rheinland-Pfalz und dem Saarland bis nach Franken mit teilweise viel Neuschnee.
Auch Norddeutschland bekam noch satt Schnee in diesem Monat mit teilweise 30cm und mehr. Selbst in Hamburg lagen verbreitet über 20cm Schnee bis zur Monatsmitte. Zum Ende des Monats taute der Schnee bei deutlich milderem Wetter ab, in den Hochlagen fanden sich aber weiterhin Schneemassen von oft über einem Meter. Diesem März 2006 folgte übrigens der sehr warme „WM-Sommer“.
Wärme oft zum Ende des Monats
Bevor wir zu fast schon frühsommerliche Wärme gegen Ende des Monats kommen; auch in der ersten Dekade bis zum 10. März ist bei richtiger Wetterlage schon vieles möglich. So zum Beispiel am 09.03.1977 oder auch am selben Datum 2014 in NRW. Damals gab es hier bis knapp 24 Grad, was absolut historisch für dieses Datum ist.
Zahlreiche Rekorde bei bis zu knapp 27 Grad 1989
Bisher absolut historisch ist das Ende des Monats März 1989 mit Sommertagen von über 25 Grad im Westen und Süden! In Schallstadt-Mengen in Baden-Württemberg wurden am 30.03.1989 sogar fast 27 Grad gemessen! Alle Tageshöchstwerte in unserem Klimaarchiv.
Unwetterlage mit Tornados am 26.03.2006
Ende März 2006 kam es zu teils sommerlich anmutenden und heftigen Gewittern. Besonders betroffen war der Nordwesten und gebietsweise der Norden, wo es sogar mehrere Tornados gab. Ein Tornado im Süden Hamburgs richtete erhebliche Schäden an. Betroffen war vor allem der Stadtteil Harburg und hier vor allem der Hafenbereich. Hier gab es zwei Tote (Kranführer in umstürzenden Baukränen an der Harburger Schlossstraße) und weitere Verletzte. Insgesamt sind 8 Tornados von diesem Tag bestätigt und es gibt noch Verdachtsfälle, die bis heute ungeklärt blieben. Im Folgenden ein Radarbild aus unserem Archiv.
Heftige Gewitter über Hamburg zum Zeitpunkt des Tornados.
Hier noch ein Video, in nicht sehr guter Qualität, aber es zeigt den Tornado über Hamburg.
Es finden sich sicher noch zahlreiche weitere Beispiele von besonderen Wetterlagen im Monat März. In unserem Radararchiv und unserem Klimarchiv kann jeder kostenlos stöbern.
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