Gigantischer Riss im Antarktiseis
Die Bilder erinnern an den Prolog im Kinofilm „The day after tomorrow“: Als Ende August die Sonne auf der antarktischen Halbinsel aufging, wurde das volle Ausmaß des bereits bekannten Phänomens erst richtig deutlich: Ein gigantischer Riss zieht sich durch das LarsenC-Schelfeis, der über den Südwinter deutlich angewachsen ist. Mit ruhigerem Wetter konnten Wissenschaftler im November den Riss näher untersuchen. Der Riss ist etwa 100 Meter breit und 500 Meter tief, damit erstreckt er sich durch das gesamte Eis bis zur Unterkante des Schelfeises. Der Riss hat das Schelfeis noch nicht auf ganzer Länger zerrissen, wird aber immer länger und ist bereits mehr als 100 Kilometer lang. Reicht er durch das gesamte Schelfeis, entsteht ein Eisberg, der mehr als doppelt so groß ist wie das Saarland.
Eisabbrüche an der Shelfkante des antarktischen Eises sind normal, auch größere Eisberge wurden so bereits geboren. Gespeist wird das Eis von Gletschern im Landesinnern der Antarktis.
Die größeren Buchten des antarktischen Kontinents sind vom Schelfeis bedeckt, das sich in 4 Blöcke unterteilt. Das Schelfeis wurde nach dem norwegischen Kapitän Carl Anton Larsen benannt, der Ende des 19. Jahrhunderts am Eisshelf entlang segelte. Das größte Eisshelf ist LarsenC, das nun zu zerbrechen droht. Ob dieses Phänomen eine Folge des Klimawandels ist, weiß man nicht. Ähnliche Abbrüche gab es unter anderem im Jahre 2002 am LarsenB-Eisshelf. Der aktuelle Abbruch wäre allerdings etwa doppelt so groß wie damals. Da das Eis im Wasser schwimmt, wäre der Effekt durch Abschmelzen auf den Meeresspiegelanstieg allerdings gering.
Die Karte aus dem globalen US-Modell zeigt die Temperaturabweichung vom Mittel der Jahre 1981 bis 2010. Ähnlich – wenn auch nicht in dem Ausmaß – wie am Nordpol werden in der Antarktis derzeit größere positive Temperaturabweichungen beobachtet, die sich auch bis in die nächste Woche hinziehen.
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Ich finde das sehr interessant. Was sollte wirklich so ein großer Eisberg entstehen, hätte das folgen für uns? Wenn ja welche?
Nein, keine direkten Folgen. Ob indirekt, ist nicht bekannt.
Also kann da nicht ein riesiger Eisberg in Landnähe geraten? 🙂
Naja, ich will nicht wissen, wieviele Pinguine jetzt in einer Notunterkunft auskommen müssen.
Sehr spannend das Ganze, und zu was es wohl führen könnte, neben der brühwarmen Arktis ?
Im Wz- Forum stellte ein User die These auf, das aufgrund der fehlenden Eisschicht Island – Spitzbergen, die Tiefdruckbahn kurz vor Westeuropa nach Norden abbiegt und hier ein ( Monotones ) über länger andauernden Zeitraum Hochdruckwetter bringt.
Die These stütze ich, denn genau das ist der Fall. Mal Restbestände von Kaltfronten, die minimalen Regen bringen und so etwas wie Wind, dann wieder mehr Südostströmung und mehr Hochdruck, mit leichten Nachtfrost.
Spannend wird unter anderem, wenn die Hitze der Arktis bis zum Regulären Stratosphäre Warming im April durchhält ? Die Hitze in der Arktis würde somit nicht verschwinden und die ohnehin erschlaffte Westdrift würde gänzlich zum erliegen kommen. So eine Folge würde für Mitteleuropa entweder heißes Hochdruckwetter zu folge haben, oder wir würden aufgrund der fehlenden Luftbewegung in einem Unwettertrog versinken, der nicht nur 4 Wochen wie im Frühsommer 2016 anhält, sondern wohl möglich bis September bestand hätte.
Erstmal Spekaulation. Die Ruhe vor dem Sturm ?
Diese Ausführungen kann ich im wesentlichen stützen. Während der 40er Jahre hatte es auch eine mehrjährige markante Arktis-Erwärmung gegeben. In einigen Publikationen wurde davon berichtet – z.B: v.Rudloff 1967.
Das hatte eine Serie sehr strenger Winter zur Folge ( 1939/40, 1940/41, 1941,42 und 1946/47 ) hinzu kamen noch einzelne sehr kalte Monate wie beispielsweise der Dezember 1938 oder der Januar 1945.
Man könnte angesichts der aktuellen Situation alsbald neue Kaltwinter erwarten.
Doch wie das beim Wetter und Klima so ist: Ganz so einfach geht das nicht. Die Vorgänge in der Atmosphäre sind sehr komplex. So kann es daher auch vollkommen widersprüchliche Abläufe geben, die jeglicher „Regel“ widersprechen – also auch: Warme Arktis, warmes Mitteleuropa. Eine Witterungs,- bzw. Klimavorhersage ist daher kaum möglich.
Spannend ist es jedoch sich mit dieser Thematik auseinander zusetzen.
Immerhin ist dieser Dezember längst nicht so warm wie sein exorbitanter Vorgänger 2015.
Beste Grüße F.Steinmueller