Supermond morgen am Montag — was hat es damit auf sich?
In einigen Medien ist derzeit die Rede von einem „Supermond“ oder sogar von einem „Super-Supermond“, der am Montag, den 14. November zu sehen sein soll. In den Meldungen dazu wird das Ereignis so dargestellt, als ob der Mond dann wesentlich größer erscheint als sonst und wir Menschen den Unterschied sehr gut beobachten können. Ist da nun tatsächlich etwas dran, erwartet uns am 14. November ein astronomisches Großereignis? Diese Fragen muss man eindeutig mit Nein beantworten.
Tatsächlich verläuft die Bahn des Mondes um die Erde in einer Ellipse, damit schwankt die Entfernung zwischen Erde und Mond. Im Mittel sind es etwa 384.400 Kilometer mit einem Minimum von 356.000 Kilometern und einer größten Entfernung von 406.000 Kilometern. Kommt der Mond genau zur Vollmondzeit der Erde sehr nahe, soll er größer erscheinen, einige nennen dies einen Supermond. Der Supermond ist aber unter Astronomen gar nicht gebräuchlich, für die größte Erdnähe des Mondes gibt es den astronomischen Begriff Perigäum (geringste Erdnähe: Apogäum). Den Supermond hatte der Astrologe Richard Nolle im Jahre 1979 in einem Horoskop-Magazin ins Leben gerufen. Er nannte es dann einen Supermond, wenn Voll- oder Neumond genau dann auftraten, wenn er sich in mindestens 90 Prozent der größten Erdnähe befand.
Tatsächlich ist die Entfernung zwischen dem Mond und der Erde derzeit sehr gering, die drei Vollmondphasen von Oktober bis Dezember weisen einen „Supermond“ auf, wenn man nach der Definition von Nolle geht. Und gerade am 14. November ist der Mond in seiner größten Erdnähe, er ist der Erde so dicht wie seit fast 70 Jahren nicht mehr. Und erst am 25.12.2034 kommt der Mond der Erde noch ein paar Kilometer dichter. Das klingt alles nach einem Extremereignis und der Mond erscheint immerhin 14 Prozent größer als zur Zeit der größten Entfernung und er kann bis zu 30 Prozent heller scheinen, aber merken wir wirklich etwas davon? Ist es wirklich ein so besonderes Ereignis, dass wir es auf keinen Fall verpassen sollten?
Kaum, denn der Unterschied ist für uns Menschen kaum wahrnehmbar. Zudem erscheint der Vollmond tief am Himmel stehend für uns sowieso größer. Ist das Licht dann wenigstens heller? Auch dieser Effekt ist nur gering und je nach Wetterlage wird er auch ganz leicht kompensiert. Bei den heutigen Lichtverhältnissen mit extrem vielen störenden Lichtquellen bemerkt man erst recht keinen Unterschied zum „normalen“ Vollmond. Man bräuchte schon einen sehr dunklen, ländlichen Standort ohne jegliche Lichtverschmutzung. Astronomisch ist der „Supermond“ also eine Besonderheit, der „Otto-Normalbürger“ merkt davon praktisch nichts.
Wer sich den Mond dennoch am Montagabend ansehen möchte, der kann sich über die Bewölkungsverhältnisse an unserem Super-HD-Modell orientieren.
Demnach wird es an Rhein und Ruhr meist schon dichte Wolken geben und der Mond somit für viele nicht zu sehen sein. Anfangs wird der Mond nur im Hochsauerland durch dünne Schleierwolken noch zu sehen sein, doch später wird es auch hier meist dicht bewölkt sein: