Medicane trifft auf Griechenland
Der Tropensturm, der sich am Wochenende östlich von Malta gebildet hatte, ist in der Nacht zum Montag weiter nach Osten gezogen und erreicht nun in Richtung Griechenland. Dabei hat er sich weiter verstärkt und bildete zeitweise ein Auge aus. Solche Tropenstürme kommen auch im Mittelmeerraum gelegentlich vor. Erreichen sie Hurrikanstärke, werden sie als „Medicane“ bezeichnet.
Update 31.10., 15:40 Uhr MEZ:
Zum Sturm noch diese Karte mit den Windmessungen aus Satellitensicht. Bis zu 60 Knoten sind an der Westseite des Wirbels angegeben – zu einer Zeit, also sich der Sturm bereits abschwächte. Das entspricht etwa 110 km/h und liegt nur knapp unter der Hurrikanschwelle (Quelle: NOAA/NESDIS).
Update 31.10., 14:10 Uhr MEZ:
Aus dem ehemaligen Tropensturm / Medicane mit Auge ist inzwischen wieder ein außertropisches Tief geworden, der Sturm hat sich mit einer Kaltfront vermischt. Allerdings wirkt sich der Sturm noch durch heftige Böen aus, vor allem im Bergland von Kreta, und durch starke Regenfälle.
Update 31.10., 12:50 Uhr MEZ:
Der Sturm schwächt sich ab, hat aber den Westen der Insel Krteta erreicht. Am Flughafen in Heraklion wurdne bereits 102 km/h gemessen, auf der weiter nördlich gelegenen Insel Kithira sogar 122 km/h und damit in Böen volle Orkanstärke.
Update 31.10., 10:30 Uhr MEZ:
Das Satellitenbild „Top Alarm“ zeigt die Temperaturen an den Oberflächen der Wolken, je kälter, desto höher reichen sie. Im Bereich des Sturm türmen sich die Schauer- und Gewitterwolken recht hoch auf, hier treten die höchsten Windgeschwindigkeiten auf. Dazu kommen heftige Regenfälle.
Update 31.10., 08:35 Uhr MEZ:
Das Auge ist im aktuellen Satellitenbild nicht mehr zu erkennen, der Sturm nähert sich langsam der Insel Kreta:
Stand 31.10., 06:45 Uhr MEZ:
Klickt man im Satellitenbild auf >Play und schaut sich die Animation der Satellitenbilder an, erkennt man im Zentrum des kleinen Wirbels zeitweise sogar ein Auge wie bei einem Hurrikan. Die Bezeichnung „Medicane“ setzt sich zusammen aus Mediterranean und Hurricane, also ein Mittelmeer-Hurrikan.
Der Medicane zieht nun weiter in Richtung Osten. Er könnte mit Böen in Sturm- und sogar Orkanstärke unter anderem die griechische Insel Kreta erfassen, wie das deutsche Modell zeigt.
Einen Namen bekommen die tropischen Wirbelstürme auf dem Mittelmeer nicht, auch gibt es keinen offiziellen Warndienst für die Stürme. Daher gibt es auch keine Aufklärungsflüge in die Stürme und die genaue Stärke lässt sich höchstens grob abschätzen. Unter günstigen Bedingungen können Tropische oder auch Subtropische (nicht rein tropische) Stürme auch im Mittelmeerraum entstehen. Anders als in vielen Veröffentlichungen steht, braucht man kein 26 oder 27 Grad warmes Wasser für die Entstehung eines Hurrikans. Entscheidend sind die Temperaturunterschiede zwischen dem Wasser und der Luft in größeren Höhen. Sind diese groß genug, können vermehrt Schauer und Gewitter entstehen und wenn keine ungünstigen, starken Höhenwinde stören, sich zu einem Tropensturm formieren. Aktuell liegen die Wassertemperaturen in der Zugbahn des Sturms bei 23 bis 24 Grad.
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