Bermuda von Hurrikan „Nicole“ getroffen
Schon seit zwei Wochen ist der Hurrikan „Nicole“ jetzt auf dem Nordatlantik unterwegs. Zwischenzeitlich löste er sich durch ungünstige Höhenwinde fast auf, konnte sich aber seit Dienstag drastisch verstärken und zieht nun nach Bermuda. Hier ist er einer der stärksten Hurrikane seit Aufzeichnungsbeginn. Er dürfte erhebliche Schäden anrichten.
Am frühen Donnerstagmorgen mitteleuropäischer Zeit wurde „Nicole“ auf die Kategorie 4 der fünfteiligen Hurrikanskala heraufgestuft. Die mittleren Windgeschwindigkeiten reichen bis etwa 215 km/h mit geschätzten Böen bis etwa 260 km/h. Der Hurrikan bewegt sich aber nur langsam nach Norden bis Nordosten und zieht mit etwa 19 km/h auf die Inselgruppe zu. Man kann also nicht sagen, dass der Hurrikan auf Bermuda „zurast“. Am frühen Morgen (5 Uhr MESZ) befand sich das Zentrum des Hurrikans noch etwa 290 Kilometer südsüdwestlich von Bermuda. Damit dürfte das Auge am späten Nachmittag oder frühen Abend mitteleuropäischer Zeit die Inseln erreichen. „Nicole“ hat ein recht großes Auge, das einen Durchmesser von etwa 55 Kilometern aufweist. Der Luftdruck im Zentrum ist auf etwa 950 Hektopascal gesunken. Im globalen Modell kann man die erwartete Zugbahn des Hurrikans Stunde für Stunde verfolgen. Dort kann man sich die Karten für den Wind, Luftdruck und viele weitere Parameter anzeigen lassen.
„Nicole“ ist ein sehr ungewöhnlicher Sturm. Abgesehen von der langen Lebensdauer gehört er zu den stärksten Oktoberstürmen der vergangenen Jahrzehnte. Zudem ist es sehr selten, dass ein so starker Hurrikan auf Bermuda trifft. In der bis 1851 zurückreichenden Datenbank stehen nur sieben Hurrikane der Kategorie 3, die Bermuda voll getroffen haben oder sich auf mindestens 65 Kilometer näherten (maßgebend ist hier das Zentrum des Hurrikans). Hurrikane der Kategorie 4 kamen in den Jahren 1939 und 1948 recht nahe, trafen die Inseln aber nicht in dieser Stärke. „Nicole“ könnte also zum bisher stärksten bekannten Hurrikan für Bermuda werden. Zuletzt trafen im Oktober 2014 innerhalb nur einer Woche die beiden Hurrikane „Fay“ und „Gonzalo“ auf Bermuda, sie waren allerdings deutlich schwächer als „Nicole“.
Mit „Matthew“ und „Nicole“ tobten in diesem Monat gleich zwei Hurrikane der Kategorie 4 oder höher auf dem Atlantik. Seit Beginn der Aufzeichnungen ist eine solche Häufung nicht bekannt, wobei sicherlich vor Beginn des Satellitenzeitalters der eine oder andere starke Hurrikan auf offenem Meer übersehen wurde. Auf die Klimaerwärmung kann man solche Einzelereignisse allerdings nicht schieben, auch wenn allgemein davon ausgegangen wird, dass Hurrikane durch die Erwärmung stärker ausfallen können.
Update 11.10.2016, 16:30 Uhr: Der Hurrikan hat mit seinem Zentrum Bermuda erreicht. Das Auge selbst zog über Teile der Inselgruppe hinweg, meterhohe Wellen schlagen an die Küsten von Bermuda. Auif dem Satellitenbild sieht man, dass das Auge bereits kleiner wird, der Hurrikan hat sich auf Kategorie 3 abgeschwächt, war aber weiter gefährlich.
Guten Morgen, so ich habe etwas gefunden. Ich hatte letzte Woche bei dem Hurrikan Ticker zu Matthew gefragt, wann ein Sturm den anderen schon mal auf dem Atlantik geschluck hat. Und ich habe ein schönes, lustiges Erklärvideo gefunden mit einigen Angaben:
https://www.youtube.com/watch?v=wvaYN7ElTl0
und dieses Bild ist auch sehr schön: http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=85187
und darüber hinaus , gibt es noch viel andere …… aber eine Datenbank zum Fujiwhara-Effect scheint es nicht zu geben oder sie ist nicht öffentlich oder ich habe nicht lange genug gesucht. Wie auch immer. Grüße, Silene
Danke für die Recherche, eine Datenbank dazu ist mir auch nicht bekannt. Eine Übersicht dazu wäre mal interessant. Geschluckt hat auf jeden Fall auch der Rekordhurrikan „Wilma“ den kleinen Sturm „Alpha“ im Jahr 2005.