2018 mit vielen Rekorden für Sommertage, teils auch Hitzetage
Das Jahr 2018 zeichnet sich neben der großen Trockenheit in vielen Landesteilen durch andauernde Wärme seit April aus. Erst in diesen Tagen hat uns seit sehr langer Zeit deutlich kältere Luft aus dem Norden erreicht, sodass es nachts sogar schon für Bodenfrost gereicht hat. Zuvor gab es aber in diesem September noch einmal eine Phase mit ungewöhnlicher Wärme und sogar weiteren Hitzetagen an einigen Stationen.
In der folgenden Tabelle sehen wir den aktuellen Stand bis zum 24.09.2018 für die Anzahl der Sommertage und Hitzetage im gesamten Jahr 2018 bisher. Rot markiert sind die Rekorde. Von einem Sommertag spricht man bei einem Höchstwert von mindestens 25 Grad, von einem Hitzetag bei einem Tageshöchstwert von mindestens 30 Grad. Logischerweise ist ein Hitzetag auch gleichzeitig ein Sommertag. Die Liste ist für Wetterstationen mit möglichst langen Messreihen quer durch Deutschland verteilt. In Bremen gehen die Messungen beispielsweise bis 1890 zurück und hier wurde dieses Jahr mit 75 Sommertagen der alte Rekord um 11 Tage überboten. In Potsdam gehen die Messungen bis 1893 zurück und hier waren es sogar 23 Sommertage mehr als der bisherige Rekord aus dem Jahr 1947! In Frankfurt/Main gab es mit 41 Hitzetagen einen beeindruckenden Rekord, da die 31 Hitzetage aus dem Sommer 2003 deutlich überboten wurden.
Sommertage mit etwas mehr als 25 Grad sind auch im Oktober immer noch möglich. Das ist insbesondere mit Föhneffekten an der Nordrändern der Mittelgebirge möglich oder auch am Oberrhein. Erst im vergangenen Jahr (2017) gab es am 16. Oktober noch einige Höchstwerte von mehr als 25 Grad.
Spätester Hitzetag in Berlin
Am 21. September 2018 wurde noch ein weiterer Rekord aufgestellt, denn unter anderem in Berlin wurden noch nie so spät im Jahr über 30 Grad gemessen. Es war allerdings eine knappe Sache, denn die bisherigen Rekorde stammten vom 20. September 1947, also nur einen Tag früher. Damals wurden sogar noch bis zu 32,6 Grad gemessen! Bei entsprechender Wetterlage wären also auch durchaus noch ein oder zwei Tage später 30 Grad möglich, auch wenn es gegen Ende September von Tag zu Tag schwieriger wird.
Große Wärme erst mal vorbei
Am Donnerstag erreicht uns vorübergehend deutlich wärmere Luft, allerdings sieht es zum Wochenende schon wieder nach kälterer Luft aus nördlichen Breiten aus. In nächster Zeit ist also nicht mehr mit ungewöhnlicher Wärme zu rechnen. Wer weiß wie lange.
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Hallo Fabian,
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was denn… – niemand bisher lobt Dich hier für Deine Arbeit??? Na, ich tu’s gern und sage „DANKE“ für die – einmal mehr – sehr fundierten Informationen!
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Aus den Daten geht übrigens sehr schön hervor, dass „der Norden“ nicht „der Norden“ ist und man dort genau hinschauen muss. So ist Schleswig von Lübeck gerade mal 103 km (Luftlinie) entfernt. Wetterstatistisch ist der Unterschied allerdings erheblich: Hier stehen in diesem Jahr 8:16 „Hitzetage“ und 35:60 „Sommertage“ zugunsten Lübecks zu Buche! Das ist schon ein ganz schön gravierender Unterschied für diese geringe Entfernung.
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Ja, und noch nicht mal „Hamburg“ ist gleich „Hamburg“! Hier gibt es neben Fuhlsbüttel ja auch noch die Station in Neuwiedenthal – seit Mitte 1962 die zweite offizielle Hamburger DWD-Wetterstation und ca. 14 Kilometer von Fuhlsbüttel entfernt. Im direkten Vergleich ergab sich hier 2018 ein Verhältnis von 73:63 bei den „Sommertagen“ zugunsten Neuwiedenthals – auch sehr groß für diese geringe Entfernung. Da ist Neuwiedenthal trotz einer Entfernung von ca. 90 Kilometern wetterstatistisch dann schon eher mit Bremen auf Augenhöhe bei 22:20 „Hitzetagen“ und 75:73 „Sommertagen“ zugunsten Bremens.
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Tja, wie eingangs schon gesagt: Man muss halt sehr genau hinschauen und auf jeden Fall sehr interessant das alles.
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Viele Grüße aus HH
Die Aussage „Spätester Hitzetag in Berlin“ zum 21.September ist NICHT richtig! Am 22.September des Jahres 2003 wurden in Berlin bereits vereinzelt an einigen Stationen 30,0°C erreicht oder ein wenig überschritten –> siehe https://kachelmannwetter.com/de/messwerte/brandenburg/tageshoechsttemperatur/20030923-0000z.html
In Berlin-Mitte folgte vom 22. zum 23.9.2003 mit einem Tiefstwert von 20,2°C (vom Vortrag 20 Uhr bis 8 Uhr MESZ) sogar nochmals eine Tropische Nacht… erst ab ca. 8:30 Uhr folgte damals die Kaltfront mit Regen und beendete den Supersommer 2003.
Ich habe mich ja auf Dahlem bezogen mit der sehr langen Messreihe. Es kommt halt immer drauf an wo man misst. Es findet sich sicher auch ein Platz in Berlin, wo man irgendwann noch im Oktober 30 Grad hätte messen können. So wie 1966, fehlten nur 1,8°C: https://kachelmannwetter.com/de/messwerte/berlin/tageshoechsttemperatur/19661005-0000z.html
@Fabian Ob 1,8 K unterhalb der 30-Grad-Marke (wie am 4.10.66) oder 0,3 K (wie in Dahlem am 22.9.03), ist dann aber meines Erachtens schon noch ein deutlicher Unterschied… wobei es Anfang Oktober 1985 im Südwesten Deutschlands tatsächlich schon mal einen Hitzetag gab.
In Überschrift und Text war jeweils auch nur von „in Berlin“ und bislang nirgends von Dahlem die Rede. Im Oktober gab es an einwandfrei messenden Stationen in Berlin noch nie einen Hitzetag, an einem 22.September jedoch schon :-))